Über sozwissarchiv.de

www.sozwissarchiv.de ist Archiv-Blog des Hamburger Instituts für Sozialforschung.

Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen nicht nur neue Bestände und einzelne Fundstücke aus dem HIS-Archiv vor, sondern werfen auch einen Blick hinter die Kulissen der praktischen Archivarbeit und denken, auch zusammen mit Gastautor*innen, im weiteren Sinne über Archive und das Archivieren nach.

Welche Dinge kommen wie und warum in ein Archiv? Was passiert dort mit ihnen, bevor sie als Archivalien im Leseraum genutzt werden können?  Wie werden Dokumente, Fotos, Broschüren, Plakate und Filme in einem Archiv geordnet, beschrieben, gesucht und gefunden? Wie werden sie analysiert und interpretiert; welche Geschichte/n entsteht/en daraus? Und welche Rolle spielen Archive – insbesondere Archive, die Materialien außerhalb der staatlichen Überlieferung sammeln und zugänglich machen – für (den Blick auf) die Gesellschaft?

Wir haben lange überlegt, welchen Namen unser Archivblog bekommen soll, um all diese Aspekte und nicht zuletzt den Sammlungsschwerpunkt des HIS-Archivs – Protest und soziale Bewegungen – abzubilden.  Am Ende haben wir es knapp und einfach gehalten:
„Soz“ steht gleichermaßen für soziale Bewegungen und für die gesellschaftlichen Bezüge des Archivierens. „Archiv“ erklärt sich von selbst, und in der Mitte befindet sich, verbindend, das „Wiss“ für Wissen(schaft). Letzteres in eckigen Klammern, welche in der Archivwelt, z.B. in Findmitteln, für etwas stehen, das aus dem Inhalt geschlossen, aus dem Kontext abgeleitet, kurz: interpretiert wurde.

Ganz ausdrücklich soll sozwissarchiv.de nicht nur das Blog des HIS-Archivs sein, sondern auch darüber hinaus dem Dialog über Archive und das Archivieren ein Forum bieten, den Austausch ermöglichen und Kooperationen stärken. Wenn Sie ein Archiv, einen besonderen Bestand, ein spannendes Projekt vorstellen möchten, über Archivbesuche und die Nutzung von Archivalien berichten können, oder eine Diskussion zur Rolle von Archiven in Wissenschaft und Gesellschaft aufnehmen oder anstoßen wollen, lassen Sie uns in Verbindung treten!

Über das Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung

Das Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung (HIS) wurde 1988 gegründet. Im Rahmen der Forschungs-, Publikations- und Ausstellungstätigkeit des HIS werden unterschiedliche Quellen wie Aktenbestände, Graue Literatur, Flugblätter, Zeitschriften, Plakate, Fotos, Audiovisuelle Medien etc. zu verschiedenen Themen der Zeitgeschichte, insbesondere zum Thema Protestbewegungen, gesammelt.

Logo Hamburger Institut für Sozialforschung Archiv

Neben dem Auf- und Ausbau des Sondersammlungsgebietes Protestbewegungen ergaben sich nach und nach weitere Aufgaben für das Archiv. Im Zuge der Recherchen zu großen Forschungs- und Ausstellungsprojekten gelangten in den 1990er Jahren Quellen zu den Themen Gewaltphänomene im 20. Jahrhundert, Nationalsozialismus und Verbrechen der Wehrmacht (II. WK) ins Archiv. Seit der Jahrtausendwende nehmen Quellen aus der empirischen Sozialforschung – inzwischen auch in digitalen Formaten – einen breiteren Raum ein.

Sammlungsbereiche und Bestände

Die Sondersammlung „Protest, Widerstand und Utopie in der Bundesrepublik Deutschland“ ist die größte Abteilung des Archivs. Sie dokumentiert Quellen der Protestbewegungen, die diese seit Bestehen der Bundesrepublik bis heute in den verschiedenen Phasen der politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Auseinandersetzungen hervorgebracht und überliefert haben. Mit Protestbewegung wird das breite Spektrum von engagierten Menschen bezeichnet, die sich außerhalb der Parteien, Parlamente und Großorganisationen an politischen Kontroversen beteiligt oder diese initiiert haben.
Die Sondersammlung wird kontinuierlich weiterentwickelt, insbesondere durch das Bemühen, Protestthemen und -Akteur*innen seit den 1990er Jahren stärker einzubeziehen. Eine wichtige Rolle spielen dabei neue Quellengattungen und -formate, insbesondere der digitalen Art, die Kommunikations- und Organisierungsformen der 2000er und 2010er Jahre sowie aktuelle Entwicklungen dokumentieren. Verstärkt übernimmt das Archiv auch ‚oral history‘-Materialien wie Zeitzeug*innen-Interviews, die die bestehende Überlieferung um neue Sichtweisen ergänzen.
Die Bestände der Sondersammlung stehen den Forschungsprojekten des Hauses, wie auch einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.

Aus der Tätigkeit anderer sozialwissenschaftlich oder zeitgeschichtlich orientierter Forschungsprojekte am HIS entstehen weitere Quellen- und Materialsammlungen. Sie werden in der Abteilung Quellen der Forschungsprojekte zusammengefasst. In Einzelfällen übernimmt das Archiv auch Schrift- und Sammlungsgut ohne direkten Zusammenhang zur aktuellen Forschung des Hauses. Diese Abteilung ist mit Einschränkungen gleichfalls öffentlich zugänglich.

Eine dritte Abteilung nimmt das Schriftgut der Institution Hamburger Institut für Sozialforschung auf. Dazu zählen die Unterlagen der verschiedenen Forschungsprojekte (Korrespondenz, Verträge etc.) und weiterer Bereiche des Instituts (z.B. Archiv, Bibliothek, Presse, Veranstaltungen, Gremien etc.). Dieses Archivgut ist in der Regel nicht öffentlich zugänglich.

Recherchieren im Archiv

Die Benutzer*innen des Archivs können einen Teil ihrer Recherchen an PC-Stationen, einen anderen Teil mit Hilfe der Findbücher selbst durchführen. Arbeits­plätze, auch für längere Aufenthalte, Kopierer, Aufsichtscanner und Fotoscanner stehen zur Verfügung.

Die Archivdatenbank offeriert online einen Überblick über die vorhandenen Quellen und bietet ausgewählte Bestände im Modus „voll erschlossen“ zur externen Vorab-Recherche an. Informationen zu den aktuellen Zeitschriftenabonnements von Bibliothek und Archiv können über die Web-Seiten der HIS-Bibliothek als Zeitschriftenliste oder im Online-Katalog recherchiert werden.

Benutzungsantrag

Vor der Einsichtnahme in die Bestände des Archivs ist ein Benutzungsantrag auszufüllen. Die Ausgabe der Quellen erfolgt in der Regel unmittelbar nach der Bestellung. 

Kontakt

Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Mittelweg 36
20148 Hamburg

Tel:  +49 40 414097-31
Fax: +49 40 414097-11
E-Mail senden

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag von 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr